Geschichte der Aschauer Schule

Beim Schmökern in der Aschauer Chronik „ Band XVIII – Schulgeschichte“  und in Max Ziegmanns Buch „Aschau, wie es früher war“ habe ich jede Menge interessanter  Beiträge über unsere Schule gefunden, angefangen vor vielen hundert Jahren bis heute.

So gab es die ersten Hinweise auf einen Schulmeister in Aschau bereits in Quellen aus dem Jahr 1552! Lehrer waren zu dieser Zeit stets auch noch Mesner, Organisten oder Gemeindeschreiber, viele betrieben nebenbei eine kleine Landwirtschaft, da ihr Verdienst sehr gering war. Es gab auch anfangs kein eigenes Schulhaus. Erst 1751 wurde vermutlich ein Schulhaus gebaut, schon damals in der Gegend um das heutige Schulgrundstück

Als in Bayern 1802 faktisch die „Allgemeine Schulpflicht“ eingeführt wurde, kam es in Aschau 1833 zu einem Schulhausumbau, der von Graf Preysing genehmigt wurde. 1889 wurde dieses Gebäude um drei Klassenzimmer erweitert.  Ab 1904 gab es in der Aschauer Schule vier ausreichend große Zimmer, während des 2. Weltkrieges waren Flüchtlinge einquartiert und gleichzeitig wurden ca. 400 Kinder unterrichtet. Im Schulhaus wurde es mit den Jahren immer enger, so dass der Unterricht im Schichtbetrieb abgehalten werden musste. 1960 konnte endlich der lang ersehnte Neubau östlich des bestehenden Schulgebäudes verwirklicht werden

Zum Schuljahr 1969/70 wurde unsere Schule Mittelpunktschule, in den Klassen 1-9 wurden 367 Schüler unterrichtet. Von da an konnte auch der Sportbetrieb in der neugebauten Turnhalle abgehalten werden. Da Mitte der 70iger Jahre in Prien eine zentrale Schule für das ganze Umland entstand, blieben in Aschau nur mehr die Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse in der  Grund- und Teilhauptschule

Wieder einmal wurde die Schulraumnot immer größer , in den einzelnen Klassen lernten zwischen 40 und 50 Kinder gemeinsam lesen, schreiben und rechnen. Endlich  konnte 1977 unter Rektor Otto Neuert der Um- und Erweiterungsbau in Angriff genommen und 1978 eingeweiht werden

Seit diesem Jahr steht unser Schulhaus so mitten im Dorf, wie Sie es heute kennen.

Auch Sachrang blickt auf eine lange Schultradition zurück, ca. 1717 entstand im Dorf eine eigene Schule und der Müllner Peter initiierte 1872 einen  Anbau an das Pfarrhaus, der als Schulgebäude diente. Bis ins Schuljahr 1995/96 besuchten die Sachranger ABC -Schützen die Dorfschule, in der heute der Kindergarten untergebracht ist.

1908 wurde unter Mitwirkung von Baron Cramer-Klett eine einklassige Grundschule in Stein eröffnet, deren erster Lehrer Max Hickl Erlebnisse rund um die Schule anschaulich niederschrieb. 1969 wurde diese Zwergschule schließlich aufgelöst.

Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist unsere Schule eine reine Grundschule, die Kinder gehen ab der 5. Klasse in eine der weiterführenden Schulen in Prien.

In den letzten Jahren gab es zahlreiche bauliche Veränderungen, neben Sonnenrollos auf der Ostseite erhielten die Klassenzimmer einen neuen Anstrich, helle Vorhänge und teilweise neue Böden. Büroräume und Lehrerzimmer wurden neu gestaltet und im Frühjahr 2008 wurde mit dem Umbau der alten Aula begonnen. Nun ist die Bauphase  beendet und wir können unsere Aula wieder als Eingangsbereich nutzen. Am 14. 11.08 konnten wir bei unserer Einweihungsfeier zahlreiche Gäste begrüßen. Herr Huba enthüllte unter großem Applaus die Schmetterlingsstele am Eingang. Wir freuen uns alle über die großzügige, helle Aula, die uns in Zukunft viel Platz bietet für Bewegung, Theater, Elternabende, Feiern und Feste.

In den folgenden Schuljahren machten wir uns gemeinsam mit dem Elternbeirat an die Umgestaltung unseres Pausenhofes mit dem Ziel, die doch eng begrenzte Fläche so zu gestalten, dass vielfältige Bewegungsmöglichkeiten in Verbindung mit mehr Grünflächen entstehen sollten. Unterstützt durch Bürgermeister, Verwaltung, Gemeinderat und Bauhof konnten wir so in einem ersten Abschnitt in der Hofmitte eine Hängebrücke, Balancierbaumstämme und Reckstangen einbauen, später folgten dann weitere große Baumstämme und Sitzsteine, sowie eine Kletterwand und eine Tunnelröhre. Die Westseite des Hofes wurde begrünt und die Schulkinder gestalteten im Werkunterricht einen Lattenzaun bemalt mit Pinguinen. Passend dazu sitzt nun ein Eisbär aus Holz vor einer bemalten Wand – beides liebevoll gestaltet von den Aschauer Künstlern Herr und Frau Huba.

Im Schuljahr 2011/2012 bekam unsere Schule einen neuen Namen: Preysing – Grundschule Aschau i. Chiemgau ! Einen ausführlichen Beitrag dazu können Sie auf dieser Homepage unter folgendem Link lesen: Schulname

Das Jahrhunderthochwasser im Mai 2013 hat auch den Ostflügel unseres Schulhauses nicht verschont, so stand das Wasser im Keller etwa einen Meter hoch. Damit waren die Werkräume und der Computerraum nicht mehr nutzbar, der größte Teil des Inventars  war unbrauchbar geworden und musste entsorgt werden.

Nach Abwägung verschiedender Möglichkeiten entschied der Gemeinderat, gleich die Generalsanierung des Ostflügels in Angriff zu nehmen und diesen Teil der Schule von Grund auf zu erneuern und behindertengerecht auszubauen.

So begann im Frühjahr 2014 das große Ausräumen – die Verwaltungsräume und eine 3. Klasse wurden in den Westflügel ausgelagert, die Lehrmittel fanden Platz auf dem Speicher und für die 1. und 2. Klassen begann nach den Pfingstferien 2014 die „Containerzeit“!

Nach der aufregenden Bauphase mit ihren großen und kleinen Problemen konnten wir dann kurz vor den Weihnachtsferien 2014 wieder in unseren neu gestalteten Ostflügel einziehen

Anschaffung eines Medienkoffers mit 10 Schülertablets und Lernprogrammen für Deutsch und Mathematik.
Die Tablets werden in den Klassen zur individuellen Förderung genutzt. Außerdem können die Schüler/innen in Antolin-Leseprogramm Fragen zu gelesenen Büchern beantworten.

Neben den hellen, freundlichen Klassenzimmern mit LED-Beleuchtung, Lüftung, Beamer und Leinwand freuen wir uns über neu gestaltete Sanitäranlagen, einen vielseitig nutzbaren Mehrzweckraum mit voll ausgestatteter Küche im Keller, wie auch einen neuen Werk- und Musikraum. Alle Stockwerke sind mit einem Aufzug erreichbar.

Unsere Grundschule in Aschau hat insgesamt 8 Klassen, in denen rund 140 -150 Schüler unterrichtet werden.  Zahlreiche Kinder werden auch nach Schulschluss in der Schule betreut, so gibt es eine eigene Mittagsbetreuung bis 14.00 Uhr und einen Hort bis 17.00 Uhr.

In unserer schulischen Arbeit werden wir stets konstruktiv unterstützt von unserem Elternbeirat, von zahlreichen Eltern, von unserer Hausmeisterin, von Bürgermeister, Verwaltung, Gemeinderat und Bauhof – dafür ein herzliches Dankeschön.


Astrid Sauer / Schulleiterin ab August 2017
Johanna Wörndl / Schulleiterin von 2006 bis 2016

Quelle: Chronik Aschau im Chiemgau, Schulgeschichte, Quellenband XVIII
Quelle: Chronik Aschau im Chiemgau, Schulgeschichte, Quellenband XVIII
Quelle: Chronik Aschau im Chiemgau, Schulgeschichte, Quellenband XVIII